Freitag, 18. März 2016

Lidwina von Schiedam und Augustus Frederick d’Este - zur Geschichte

Lidwina von Schiedam
Lidwina von Schiedam ist der früheste Fall, der sich als MS interpretieren lässt – einen Beweis gibt es allerdings nicht.
Am 2. Februar 1395 stürzte die 15jährige Lidwina beim Eislaufen und zog sich mehrere Rippenbrüche zu, die nur schlecht verheilten. In den folgenden 37 Jahren zeigten sich Symptome, die einer Erkrankung des Zentralen Nervensystems zugeschrieben werden können. Sie hatte Lähmungen und erblindete auf einem Auge. lidwina dachte, dass Gott ihr die Krankheit auferlegt habe, stellvertretend für die Sünden der anderen. Sie wurde zum Kult und Kranke pilgerten zu ihr auf der Suche nach Heilung.


Augustus Frederick d’Este
Frühe Hinweise auf eine MS finden sich zu Beginn des 18ten Jahrhunderts. Augustus Frederick d’Este (1794 – 1848), Sohn des Herzogs August Friedrich von Sussex, beklagt ab 1822 mehrfach Symptome, die retrospektiv mit großer Wahrscheinlichkeit einer MS zugeordnet werden können und gibt damit den ersten überlieferten Fallbericht der Erkrankung.
Nachdem er der Beerdigung eines nahen Bekannten beigewohnt hatte, erkrankte er plötzlich mit Sehstörungen. “Soon after (…) and without any thing having be done to my eyes, they completely recovered their strength and distinctness of vision.” Fünf Jahre später traten während er in Florenz war, Lähmungen der Beine auf: “I remained in this extreme state of weakness for about 21 days, during which period I fell down about 5 times (never fainting) from my legs not being strong enough to carry my body.” In den folgenden Jahren sprach er von “very violent pains” oder “that my making water is attended with difficulty”. Im folgenden befaßten sich diverse Gelehrte zunächst mit der Beschreibung dieser Erkrankung , später auch mit der Theorie ihrer Entstehung. Und leider muß man sagen, daß man sich heute immer noch auf der spekultativen Ebene befindet.



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